Druidentanz

von Andreas Bergmann



Klamme Schwaden, tastend streichen
um das Relikt aus alter Zeit.
Schatten huschen, sich fortzuschleichen
wenn Mondes Glanze auf ihm weilt.

Weiße Seele, heiße Flamme
brannte dort einst lichterloh.
Wo Kelten waren noch zugange
in den Hochlands, irgendwo.

Tanzt ein Bild im heißen Feuer
zieht mich magisch zu ihm hin.
Blondes Haar strahlt ungeheuer
nimmt und raubt mir allen Sinn.

"Wer bist du, Kobold?",
hör ich mich sagen,
"Bist du Feind mir oder hold?".
"Besser ists, mich nicht zu fragen,
da euch sonst Verderben droht".

Langsam reckte meine Hand
dem Feuer sich entgegen.
Zurück wich da die Feuerwand
um den Kobold freizugeben.

Und eh' ich's mich versah
stand ich im Feuer drin.
Und eines war mir klar
das ist es, hier willst du hin.

Eine blonde Maid
lächelt verschmitzt mich an.
"Sagt' ich nicht, verzeiht,
dass dies Eu'r Verderben sein kann?"

Klamme Schwaden, tastend streichen
um Steine aus vergang'ner Zeit.
Sieht man verstohlen Schatten schleichen,
wenn ein keltisch Feuer scheint.

© 1996 by Andreas Bergmann. Unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe - gleich welcher Art - verboten.


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