CMA - Bestes vom Bauern Das Literatur-Café - Der literarische Treffpunkt im Internet

Lesen mit Genuss - Tipps und Anmerkungen zum Literaturprojekt

Wolfgang Tischer vom Literatur-Café über das Gemeinschaftsprojekt mit der CMA »Deutschland schreibt GesCMAck« und welche Kriterien bei der Textauswahl eine wichtige Rolle spielten.

Buchpräsentation: Wolfgang Tischer vom Literatur-Café, Autorin Sabine Jörg, Schauspielerin und Vorleserin Anna Thalbach und Detef Steinert von der CMA (v. l. n. r.) Foto: CMA
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Dennoch war es ein Experiment. Und es ist gelungen.

Wir waren sofort begeistert, als die CMA auf das Literatur-Café zukam, um mit unserer langjährigen Erfahrung als literarischer Treffpunkt im Internet, gemeinsam ein Internet-Projekt zum Thema Essen und Literatur ins Leben zu rufen. Essen und Literatur - was für eine wunderbare Kombination! Was gibt es Schöneres, als nach einem leckeren Mittagessen auf dem Sofa zu liegen und ein gutes Buch zu lesen. Essen und Trinken spielt in vielen literarischen Werken eine Rolle - von Goethe (»Ich liebe, zu tafeln am lustigen Ort«) bis Simmel (»Es muss nicht immer Kaviar sein«).

Wichtig war es uns vom Literatur-Café, dass das Projekt kein Marketing-Gag ist, es sollte auf keinen Fall darum gehen, Werbetexte für deutsche Agrarprodukte zu erstellen. Lesenswerte Texte sollten entstehen, eine Anthologie, in der man gerne liest und stöbert und sich an den Werken erfreuen kann.

Unsere Erfahrungen mit ähnlichen Projekten in der Vergangenheit hatten gezeigt, dass die Ausbeute an guten Texten umso größer ist, je klarer das Thema eingegrenzt ist. Hier zeigt sich dann der wahrhaft kreative Autor und die wahrhaft kreative Autorin. Und das Thema »Essen und Genuss« war gut gewählt, denn es hatte durchaus seine Tücken. Wird doch in jedem Kurs zum Thema kreatives Schreiben gelehrt, dass der Gegensatz einen Text interessant machen kann. Das Happyend einer Liebesgeschichte wird erst nach Intrigen und Trennung umso schöner, und auch der berühmte Witz lebt zunächst vom Haar in der Suppe. Aber in diesem Buch sollte das Thema Essen und Genuss natürlich positiv behandelt werden. Ein Beitrag muss also inhaltlich und literarisch überzeugen und kann nicht hauptsächlich auf einen Gegensatz bauen. Eine nächtliche Fressorgie vor dem Kühlschrank, obwohl man eigentlich gerade eine Diät macht, verfehlt eindeutig das Thema. Das wäre Schlingen statt Genuss. Überhaupt: Genuss. Er sollte ein wesentlicher Bestandteil der Werke sein. Wer die Aufzucht seines Kräutergartens auf der Fensterbank beschreibt, den amüsanten Disput mit der Fleischereifachverkäuferin, welche Menge Fleisch denn nun für vier Personen ausreichend wäre, wer philosophiert, ob Männer oder Frauen besser kochen oder die Erklärung liefert, wie der Matjes zu seinem Namen kam, der hat vielleicht eine nette Geschichte verfasst, aber der Genuss kam oft zu kurz. Es ging eben nicht nur ums Essen, sondern um Essen und Genuss .

Sie werden schnell feststellen, dass es riesigen Spaß macht, in den Geschichten und Gedichten zu stöbern und manche Perle zu entdecken.

Lesen Sie mit Genuss!

Wolfgang Tischer

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