Pilzsonett von Marco Gisse Zwei Spinnenfäden, Nachgeburt des Sommers, Durchgleiten fahl die klare, kühle Luft. Von unten steigt ein letzter warmer Duft, Nur kurz berührt vom leisen Klang des Donners.
Auch unter unsern Füßen: Weiße Fäden streben Durch totes Holz und dunkelbraune Erde. Dort wartend, bis aus Wolken Regen werde, Der sie erweckt zu fleischigfestem Leben.
Chitin und Zellstoff, fettes Mahl der Maden, Ein runder Hut, ein kurzer, dicker Hals. Später dann zerfließen sie zu Fladen.
Schweiß des Bodens, des Gewitterhalls: Nach langer Suche auf geheimen Pfaden Verspeisen wir die Früchte des Verfalls. © by Marco Gisse. Für die Rechtschreibung sind die Autoren verantwortlich. |