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Wie der Weißbär und der Braunbär auf die Welt kamen
von Ira Schneider

Es war einmal der 1. März und es trug sich zu, dass eine gute Freundin von mir einen runden Geburtstag zu feiern hatte. 25 Jahre - das ist schon was ganz Besonderes. Also überlegte ich, wie ich ihr eine Freude machen könnte. Geschwind, geschwind, holte ich die nötigen Helfer zur Hand ...

Die Küchenwaage mit Namen Wilma, vorlaut und frech, sprach: „Nimm mich hervor und auch Freund Fixquirl und Frau Backbuch. Schnell! Frau Backbuch indes schlug ihre schönsten Kuchenseiten auf und blätterte eifrig bis sie bei Marmorkuchen jauchzend stoppte.
„Ich weiß, fiel ich vergnügt ein, „das werden Weißbär und Braunbär.

Wilma Küchenwaage war bereits ungeduldig und zitierte derb Butter, Eier, Mehl und Zucker aus dem Schrank. Schell auf die Waage! Schwupp, Schwupp, hinein in die Schüssel. Im Riesengalopp durchmischt der Fixquirl die Kuchenmasse - doch halt, halt! Backpulver und Vanillezucker fehlen noch. Und schwupp, schwupp, die erste Hälfte des Teigs in das Bären-Förmchen hinein. „Hmh, hmh." Wer räuspert sich da? Es war schüchtern und ganz in schwarz der Herr Kakao, der weiß es genau. „Hey, darf ich Sie daran erinnern, dass nun mein Auftritt folgt?" Recht hat er, denn schnell unter den restlichen Teig gehoben, färbt er die Masse schokoladig bärig braun. Es wird Zeit! Ab in das zweite Förmchen und in den Ofen hinein.

Und siehe da, nach vierzig Minuten duftend, goldgelb und knackig braun, zwei Bärchen treten hinaus, gut gelaunt und lecker anzuschau'n. „Doch halt ihr Kerlchen nicht so schnell! Nackt zu einer Freundin gehen, das hab' ich nicht so gern!" Lachend begeben sich die beiden in ihr süßes Festtagskleid über und über mit Zuckerkringeln bestückt.

Nun stehen sie vor mir
Und wünschen
Viel Freud'
Beim Anschau'n und
Noch mehr
Beim Verzehr!

Nun wisst Ihr, wie die Bärchen auf die Welt kamen. Wie man sie am besten wieder aus der Welt entlässt, wissen wir alle ... Drum guten Appetit!

© by Ira Schneider. Für die Rechtschreibung sind die Autoren verantwortlich.

 
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