Apfelstreuselkuchen von Janna Ramm Ich rieche, rieche Kuchen, geh mit der Nase suchen, die seine Spur aufnimmt mit Apfel und viel Zimt.
Ich riech durch alle Ecken, er kann sich nicht verstecken, er wird mir nicht entgehen. Ich schleiche auf den Zehen.
Ich riech Vanille, Butter. Ich liebe meine Mutter. Doch ich vergess den Dank: Er steht dort auf dem Schrank!
Ich rieche steil nach oben und fühl mich angehoben. Entdeckt, doch hoch wie nie zuvor. Ich hasse sie.
Ich rieche trotzdem weiter und denk an eine Leiter. Ich hoffe auf Erbarmen und friere in den Armen.
Ich rieche, rieche Kuchen, und weiß, ich soll nicht fluchen. Ich sehn mich so dafür, da kommt sie durch die Tür
Ich riech fast mit der Zunge, sie flüstert nur: "Mein Junge." Doch dann umarmt sie mich und lacht. "Ich kenne dich!"
Ich riech ihn immer besser, sie bringt schon mal ein Messer. Dann steigt sie auf die Bank, und holt ihn so vom Schrank.
Ich riech, wie sie ihn schneidet, werd sicherlich beneidet. Ich denke: schneller, schneller! Da liegt er auf dem Teller.
Ich riech über ihn rüber, sie lächelt gegenüber. Dann stürz ich mich aufs Futter. Ich liebe meine Mutter! © by Janna Ramm. Für die Rechtschreibung sind die Autoren verantwortlich. |