Ein Gedicht für Wolfgang Tischer Gewünschtes Thema: »Das schöne Leben toastbrotdicker Katzen« Ohne Titel Man hätte, als die toastbrotdicke Katze zum ersten Mal vor dem Balkon auftauchte, NEIN gesagt, und nicht gewagt, sie doch herein zu bitten, dann hätte man allein gelebt und sich an ihrer Schönheit nie geschnitten.
Doch da man JA rief, ja, du fettes Ding, komm her, hat man es jetzt doppelt so schwer, sie abends nur ein Stück vom Fußende des Betts nach rechts zu schieben, denn schließlich will man selber richtig liegen, und nein zu sagen, wenn sie wieder ihre Lieder singt, mit denen sie den Mensch zum Essengeben zwingt, und Acht zu geben, wenn sie kämpfen will, und zuzuhören, wie sie schnurrt, so still.
Seltsam ist auch, dass noch kein fester Name für sie gilt. Der eine nennt sie Puuss, der andre Mopsi, Anna war auch schon im Spiel, doch da sie sowieso nicht hört, macht das nicht viel.
Sie ist, wie manche sich den Buddha wünschen, sie muss nichts tun, und es genügt ihr, da zu sein. Sie ist zuweilen unsichtbar, doch wir sind nie allein. © 2004 by Hermann Mensing. |