Handbuch für Autorinnen und Autoren: deutlich dichter
Die 6. Auflage des »Handbuch für Autorinnen und Autoren« hat den schlichten Untertitel »Das Standardwerk«. Das klingt nach Stolz und großem Anspruch, und es sei bereits hier vermerkt: Der Autorenratgeber trägt den Untitel »Standardwerk« völlig zu Recht.

Cover: Handbuch für Autorinnen und Autoren
Dieses Standardwerk sollte jede und jeder Schreibende besitzen: Matthias Matting (Mitwirkende); Wolfgang Tischer (Mitwirkende); Michaela S Seul (Mitwirkende); Friederike Schmitz (Mitwirkende); Kerstin Brömer (Mitwirkende); Eike Fuhrmann (Mitwirkende); Wolfgang Ehrhardt Heinold (Mitwirkende); Ingrid Haag (Mitwirkende); Marcus Seibert (Mitwirkende); Thomas Montasser (Mitwirkende); Sandra Uschtrin (Mitwirkende); Anke Gasch (Mitwirkende); Tobias Kiwitt (Mitwirkende): Handbuch für Autorinnen und Autoren: Informationen und Adressen aus dem deutschen Literaturbetrieb und der Medienbranche. Gebundene Ausgabe. 2015. Uschtrin Verlag. ISBN/EAN: 9783932522161
Wichtiger Nachtrag vorweg: Anfang 2015 erschien die 8. Auflage des Handbuchs. Die Besprechung der 5. Auflage auf dieser Seite hat daher nur dokumentarischen Charakter. Die Rezension der aktuellen Ausgabe finden Sie hier.

Seit nunmehr 20 Jahren kommt Sandra Uschtrin das Verdienst zu, mit ihrem Werk den Autorinnen und Autoren einen wirklich brauchbaren Ratgeber an die Hand zu geben. Obwohl die aktuelle Ausgabe des »Handbuch für Autorinnen und Autoren« wieder etwas teurer geworden ist, können wir unsere Aussage aus der Rezension der letzten Auflage nur wiederholen: dieses Buch ist jeden Cent wert.
     In der aktuellen Version, die seit Januar 2005 vorliegt, ist es den beiden Herausgebern Sandra Uschtrin und Michael Joe Küspert gelungen, die Informationen weiter zu verdichten und den Inhalt auszubauen. Gegenüber der letzten Auflage besitzt der Ratgeber nun gut 60 Seiten mehr. Das Handbuch sollte nun wirklich alle Fragen beantworten, die Schreibende stellen, egal, ob sie Anfänger oder langjähriger Profi sind. Wie sieht eine Normseite wirklich aus? Wie nehme ich Kontakt zu einem Verlag auf? Wie sollte ein Exposee ausschauen und was steht drin? Was verdiene ich als Autor? Brauche ich einen Literaturagenten? Welche Verbände und Vereinigungen helfen mir? Keine Frage, die nicht beantwortet, kein Aspekt, der nicht beleuchtet wird.
     Auffallend an der aktuellen Ausgabe ist, dass insbesondere Antworten auf Fragen zu finden sind, um die sich ansonsten viele drücken. Dies ist natürlich auch die Frage nach dem Geld. Was verdiene ich als Belletristikautor? Kann man vom Schreiben von Heftromanen leben? Oder sollte ich Drehbücher für TV-Serien schreiben?
     Bevor man sich aber mit Geld überschüttet sieht, bleibt das Handbuch auch hier realistisch und macht fast durchgängig deutlich, dass Schreiben im Allgemeinen ein hartes Brot ist, und in vielen Beiträgen des Buches liest man sinngemäße den Satz: »Leben kann ich davon nicht. Eigentlich habe ich noch einen anderen Beruf, mit dem ich meine Brötchen verdiene.«
     Neben eigenen Beiträgen der Herausgeber setzt das Buch wieder schwerpunktmäßig auf Gastbeiträge von Spezialisten oder lässt diese in Form von Interviews zu Wort kommen. Der Ratgeber ist somit gut lesbar.
     Das Profil des Handbuchs konnte deutlich geschärft werden. Wurden beispielsweise noch in der letzten Auflage die Möglichkeiten, die die damals noch neue Books on Demand Technik bietet, weitaus breiter dargestellt, so beleuchtet Andreas Mäkler in der vorliegenden Ausgabe den Bereich des Selbstverlegens nun weitaus kritischer und realistischer. Zum Bereich »Internet und neue Medien« findet man keinen eigenen Abschnitt mehr, er wurde in andere Kapitel eingegliedert, was ebenfalls die nunmehr eingekehrte Normalisierung und realistische Betrachtung dieser Bereiche widerspiegelt. Deutlich ausgebaut haben die Herausgeber den Abschnitt zur so genannten Gebrauchsliteratur, also Heftroman, Drehbuch oder die verschiedenen literarischen Formen, die die Yellow-Press für ihre Leser benötigt. Wer jetzt die Nase rümpft, der hängt nach wie vor einem Autorenbild nach, das wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat. »Geld verdienen mit literarischen Dienstleistungen« heißt eines der Kapitel, in dem Aspekte wie Schreibkurse und Ghostwriting behandelt werden.
     Selbstverständlich ist auch die 6. Auflage wieder voll mit nützlichen Listen und Adressen von Literaturagenten bis zu Literaturverbänden, von Wochenzeitungen bis zu Hörfunkanstalten, und selbstverständlich werden auch die rechtlichen und sozialen Aspekte des Autorenlebens nicht ausgeklammert.
     Das »Handbuch für Autorinnen und Autoren« ist und bleibt daher ein Standardwerk, das jede und jeder Schreibende besitzen sollte. Anfängern bietet es einen realistischen Einblick in den Buchmarkt und Profis holen sich Anregungen und Tipps, welche zusätzlichen Bereiche für sie interessant sein könnten. Aufgrund der umfangreichen Neuerungen lohnt sich der Kauf durchaus auch für Besitzer einer älteren Auflage.

Wolfgang Tischer

Wichtiger Nachtrag: Anfang 2015 erschien die 8. Auflage des Handbuchs. Die Besprechung der 5. Auflage auf dieser Seite hat daher eher dokumentarischen Charakter, obwohl das Handbuch nach wie vor ein Werk ist, das jede Autorin und jeder Autor besitzen sollte. Die Rezension der aktuellen 8. Ausgabe lesen Sie hier.

Matthias Matting (Mitwirkende); Wolfgang Tischer (Mitwirkende); Michaela S Seul (Mitwirkende); Friederike Schmitz (Mitwirkende); Kerstin Brömer (Mitwirkende); Eike Fuhrmann (Mitwirkende); Wolfgang Ehrhardt Heinold (Mitwirkende); Ingrid Haag (Mitwirkende); Marcus Seibert (Mitwirkende); Thomas Montasser (Mitwirkende); Sandra Uschtrin (Mitwirkende); Anke Gasch (Mitwirkende); Tobias Kiwitt (Mitwirkende): Handbuch für Autorinnen und Autoren: Informationen und Adressen aus dem deutschen Literaturbetrieb und der Medienbranche. Gebundene Ausgabe. 2015. Uschtrin Verlag. ISBN/EAN: 9783932522161


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