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Die Neutralität der Medien

Schon bei der Rückkehr zur kaiserlich verordneten Rechtschreibung von 1901 hat sich insbesondere der SPIEGEL nicht mit Ruhm bekleckert. Plötzlich wurde dem Leser sehr bewusst, dass man auch beim SPIEGEL konservativ verbohrt sein kann und in diesem Punkte keine Neutralität gelten lässt.
Nun wird eine neue Kampagne in eigener Sache geführt. Vorn dabei wieder mal Springer (BILD) und mit dabei wieder mal der SPIEGEL. Von Zensur der Medien ist plötzlich die Rede. Doch das eigentlich nur, weil eine Kammer des europäischen Gerichtshof es für nicht zulässig erklärt hat, dass heimlich aufgenommene Paparazzi-Fotos von Prinzessin Caroline veröffentlicht werden. Dies soll nur mit Zustimmung erfolgen oder wennn sie einen “Beitrag zur Debatte mit Allgemeininteresse” leisten. Und hierzu zählt sicherlich nicht der Tratsch und Klatsch beim Frisör.
Ausnahmen lässt das Gericht sehr bewusst für Politiker zu, denn hier besteht sehr wohl ein Interesse, wer mit wem private Geschäfte macht.
Zweifelsohne ist dieses Urteil eine Bedrohung des Boulevard-Journalismus, der u.a. von Paparazzi-Fotos und erfundenen Promi-Geschichten lebt. Peinlich, dass sich hierzu scheinbar auch der SPIEGEL zählt. Sehr lesenswert der Artikel von Hans Leyendecker in der Süddeutschen.
Uns erinnert die Diskussion und die sofortigen albernen Zensur-Rufe sehr an die übliche Foren-Aufregung, wenn dort ein Artikel aus gutem Grund gelöscht wird, weil er gegen die Regeln und guten Sitten verstößt.

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