StartseiteNotizenDer BUND versucht es lyrisch

Der BUND versucht es lyrisch

Post vom BUND flatterte in den Briefkasten, eine Spendenbitte der besonderen Art: HeidelbergCement will auf Rügen 29 Hektar “wertvollen Lebensraum Hunderter seltener Tiere und Pflanzen in eine lebensfeindliche Kiesgrube verwandeln”. Der BUND und sicher auch viele andere wollen das nicht, und damit der Schrecken einem recht grauselig den Rücken hochmarschiert, textete mit dankbaren Grüßen Dr. Angelika Zahrnt folgendes sprachliche Juwel:

“Sie werden sich vielleicht fragen: Wie kann das sein, inmitten einer wahren Naturschutzkammer, in der die Schwingen der seltenen Seeadler-Paare wie Juwele am Himmel schimmern?”

Abgesehen vom falschen Juwelen-Plural: Diese Kammer mit ihrem eingebauten Himmel und diesem Juwelenschwingenschimmern schreit geradezu nach einer Abrissbirne oder Tierschützern! Denn wer hat die Seeadler da eingesperrt? Oder noch schlimmer: Wer hat die Schimmerschwingen ausgerissen und an die Kammerdecke genagelt? Wo sind überhaupt die restlichen Bestandteile der Seeadler-Paare?
Tja, man kann halt nicht alles auf einmal schützen, z. B. Natur und Sprache nicht.

Weitere Beiträge zum Thema

Vorheriger Beitrag
Nächster Beitrag

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein