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Apocalypsis-Autor Mario Giordano: »Das Publikum will sich die Geschichte nicht selbst erzählen« – Buchmesse-Podcast 2011

Mario Giordano, Autor von »Apocalypsis«»Apocalypsis« heißt ein ungewöhnlicher Serienroman von Bastei Lübbe, der im Oktober 2011 auf der Frankfurter Buchmesse recht ungewöhnlich vorgestellt wurde.

Der Weltuntergangs- und Papstthriller erscheint bis Anfang 2012 in wöchentlichen Folgen als App, E-Book und Hörbuch. Im Mittelpunkt steht der Text – aber nicht der Autor, dessen Namen man auf den digitalen Covern vergeblich sucht!

Mario Giordano hat sich die Story ausgedacht. Der in Köln lebende Autor ist es gewohnt, Geschichten im Team zu gestalten. Wir haben mit Mario Gioardano über seine »Web-Novel« gesprochen.

Ungewöhnlich anders: Verlag sucht Autor

»Apocalypsis« entstand nicht auf dem Weg, auf dem ein Autor sein Manuskript dem Verlag üblicherweise anbietet: In diesem Fall hat der Verlag einen Autor gesucht!

»Apocalypsis« sollte das erste große Projekt des neu gegründeten Verlagsbereiches »Lübbe Entertainment« sein. Ganz klar: ein Verlagsprodukt – also textbasierend – und dennoch angereichert mit Bildern, Videos, Tönen und kleinen spielerischen Elementen. Über das Projekt haben wir anlässlich der sakralen Präsentation auf der Frankfurter Buchmesse bereits berichtet.

Bildergalerie: Die Präsentation von »Apocalypsis« auf der Buchmesse 2011

Mario Giordano, der im Übrigen nicht mit Ralph Giordano verwandt ist, wirkt zurückhaltend und bescheiden. Neben zahlreichen Kinderbüchern hat er etliche Drehbücher geschrieben – unter anderem für den ARD-Tatort. Zudem schrieb er die Romanvorlage »Black Box« zum Film »Das Experiment« mit Moritz Bleibtreu: Auch hier verfasst Giordano die Drehbuchumsetzung selbst. Er ist es gewohnt, dass man als Autor nicht immer in der ersten Reihe steht.

»Wir können neue Erzählformen nicht am Reißbrett entwickeln«

Eine Geschichte multi- bzw. transmedial zu erzählen –  das hatte Giordano schon immer gereizt. »Interactive Storytelling«, so Mario Giordano, »alle reden davon, keiner weiß wirklich, wie man’s machen könnte, und keiner traut sich so richtig ran.« Er habe immer geglaubt, so was ließe sich am ehesten im Film oder beim Fernsehen umsetzen – bis Bastei auf ihn zukam: Giordano lobt die Entschlossenheit des Verlages, der nicht unerheblich in das Projekt investierte. »Wir können neue Erzählformen nicht am Reißbrett entwickeln, wir müssen sie einfach ausprobieren«, sagt Giordano.

Die zwölf Folgen von Apocalypsis sind bereits fertiggestellt. Auf Nutzer- oder Leser-Rückmeldungen kann also nicht direkt reagiert werden. Würden Giordano auch interaktive Elemente mit Publikumsbeteiligung reizen? Sicherlich, sagt Giordano. Doch: Trotz Leser-Einmischung ist er überzeugt davon, dass ein Autor die Fäden in der Hand halten sollte. »Das Publikum will sich die Geschichte nicht selbst erzählen«, meint der Autor.

Viel Spaß beim Anhören des Interviews mit Apocalypsis-Autor Maria Giordano!

Die App konnte im App Store nicht gefunden werden. 🙁

 

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